Zurück auf dem Beauty-Parkett: Zwischen natürlichem Glow und strategischer Imagepflege
Messe im Wandel: Weniger Fläche, mehr Feingefühl
Schon beim Betreten der Halle wurde klar: Die Messewelt hat sich verändert. Die Fläche war merklich kleiner, die Besucherströme überschaubarer – eine Konsequenz der vergangenen Jahre. Doch weniger heißt nicht zwangsläufig schlechter. Stattdessen lag der Fokus auf Qualität, gezielter Ansprache und emotionaler Markenführung.
Markenauftritte zwischen Minimalismus und Markenmacht
Besonders spannend: die kontrastierenden Präsentationen der Aussteller.
Dr. med. Christine Schramme Kosmetik: Setzte auf radikale Reduktion mit hellem Stand und minimaler Grafik – vermutlich eine bewusste Entscheidung zur Imagepflege und Kosteneffizienz.
Reviderm: Präsentierte sich mit mehreren großflächigen Ständen – eine klare Machtdemonstration sowohl optisch als auch markentechnisch.
Hildegard: Fokussierte sich klar auf Naturkosmetik und lebte Authentizität sowie Nachhaltigkeit.
Fehlende Präsenz etablierter Marken: Auffällig war das Fehlen von Branchenführern wie BABOR und Dermalogica. Ihre Abwesenheit könnte auf strategische Entscheidungen oder Sparmaßnahmen hindeuten, insbesondere im Hinblick auf die veränderten Rahmenbedingungen und Prioritäten der Branche.
Die verschiedenen Stile erzählen viel über die strategischen Ausrichtungen der Marken – von Kostenbewusstsein über Markenpräsenz bis hin zur Positionierung als Green Beauty Player.
Trend-Radar: Hautstruktur statt Symmetrie
Was sich durch alle Stände zog, war ein deutlicher Shift in der dekorativen Kosmetik:
Weg von der perfekten, symmetrischen Maske.
Hin zu gesunder, natürlicher Haut.
Naturkosmetik, sanfte Töne und authentische Looks dominierten.
Hier zeigt sich, wie sehr sich das Schönheitsideal gewandelt hat – und mit ihm die Produktentwicklung und Marketingkommunikation.
Augenbrauen, Nägel & Wellness: Nischen mit Potenzial
Auffällig war auch, wie neue Themenbereiche entstehen:
Der Bereich Augenbrauen entwickelt sich zur eigenen Disziplin – ein Trend, der sich 2025 sicherlich weiter etablieren wird.
Wohlfühl-Angebote und Wellness rücken stärker in den Fokus – die Branche erkennt den Wert von Entschleunigung.
Im Nagelbereich sah man viele spannende Innovationen, auch hier mit einem Fokus auf Natürlichkeit und Pflege.
Mein Fazit: Mehr Tiefgang, weniger Show
Die Beauty-Messe 2025 war kein lautes Comeback – sondern ein leises, aber kraftvolles Statement.
Es ging weniger um große Effekte, sondern um strategische Positionierung, um Markenwerte und um die Frage: Wie wollen wir heute Schönheit definieren – und morgen verkaufen?
Als ehemalige Messeplanerin und Beauty-Profi freue ich mich zu sehen, dass hinter dem Glanz der Branche zunehmend Substanz steckt.